Wegweisende Architektur

Die Wolfgangskirche (1938 - 1940) hat als Kirchenbaumeister den bedeutendsten des 20. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum. Ein Kirchenbau in der Zeit des Dritten Reiches ist Herausforderung, Rarität und Kostbarkeit zugleich. Dem dornenreichen Bau der Wolfgangskirche ist unter diesem Stichwort "Pfarrei" (weiter unten auf der sich dann öffnenden Liste) ein eigenes, ausführliches Kapitel unter "Geschichte der Pfarrei" gewidmet.

Dominikus Böhm aus Köln legte seinem Bauplan die Vision der Stadt Gottes auf Erden zugrunde. Mit dieser grandiosen Verheißung endet die Heilige Schrift (Offb 21). Kühn wie diese Vision präsentiert sich die Wolfgangskirche. Sie besitzt eine unverwechselbare Gestalt.

Folgende vier Baumeister aus der Familie Böhm aus  Köln waren an der Errichtung von St. Wolfgang beteiligt:
1. Generation: Prof. Dominikus Böhm, 1880 - 1955 (Pfarrkirche)
2. Generation: Sein Sohn Prof. Gottfried Böhm, geb. 1920, (Wolfgangsfigur am Kirchplatz, Petrus in der Reue, 2 Fenster Bußkapelle)
3. Generation: Wiederum dessen Söhne Prof. Peter Böhm, geb. 1954  (Pfarrheim)
und sein Bruder Markus Böhm, geb. 1953  (Fenster in der Krypta)

Lobet, ihr Knechte des Herrn,
lobt den Namen des Herrn!
Der Name des Herrn sei gepriesen
von nun an bis in Ewigkeit.
Vom Aufgang der Sonne
bis zum Untergang
sei der Name des Herrn gelobt.
Der Herr ist erhaben über alle Völker,
Seine Herrlichkeit überragt die Himmel.
Erster Pascha Psalm, Ps 113, 1-4

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Wetterhahn

Der vergoldete Wetterhahn blickt in fast 48 Meter Höhe auf der Nadel des Dachreiters über das weite Pfarrgebiet. Der Hahn, der den neuen Tag ausruft, versinnbildlicht die Wachsamkeit. Da er als Erster die aufgehende Morgensonne erblickt, wurde das Tier zum Zeichen der Auferstehung, er weckt uns zum Lob Gottes. Nicht allein das Kreuz, sondern auch ein Ostersymbol krönt die Pfarrkirche.

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Kampanile

Der Glockenturm blieb bescheiden, um die Kreuzform der Kirche nicht zu beeinträchtigen. Die Maße der Wolfgangskirche stehen zueinander in Proportionen, um die einzigartige Harmonie der Stadt Gottes auf Erden zu belegen.

Als Maßzahl wählte der Kirchenarchitekt den transzendenten Wert 4, Zahl der Vollkommenheit. Höhe oder Größe von Weihwasserbecken, Taufkapelle, Hochwänden, Kampanile bis hinauf zum Wetterhahn sind ein Vielfaches dieser Maßzahl.

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Wolfgangsfigur

Die Kalksteinfigur des hl. Wolfgang auf dem Kirchplatz. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg schuf Gottfried Böhm dieses Frühwerk. Seine Gestik ist vieldeutend. Wolfgang hört in Gott hinein und bittet um beständigen Frieden. Im Stimmengewirr und in der Hektik unserer Tage lädt er die Vorbeikommenden zum Verweilen ein.

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Christusskulptur

Über dem Hauptportal thront Christus. Der Lehrer der Wahrheit hebt die Rechte zum Segen, in seiner Linken hält er die Schrift mit Gottes Verheißungen.

Ich bin der Erste und der Letzte
und der Lebendige.
Ich war tot,
doch nun lebe ich in alle Ewigkeit,
und ich habe die Schlüssel
zum Tod und zur Unterwelt.
Aus der Eingangsvision, Offb 1, 17-18

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Nachbildung einer Plastik von St. Emmeram um 1049.

Portal

Löwenköpfe und wehrhafte Zacken im Hauptportal sollen Böses von der versammelten Gemeinde fern halten, auf dass Friede werde. St. Wolfgang besitzt zwölf Zugänge gemäß der Vision der Gottesstadt
(Offb 21, 12).

Ich stehe vor der Tür und klopfe an
Wer meine Stimme hört
und die Tür öffnet,
bei dem werde ich eintreten,
und wir werden Mahl halten.
An Laodizea, Offb 3,20

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