Baptisterium

Die Wolfgangskirche besitzt mit der Taufkapelle ein besonders kostbares Juwel, das man in neueren Kirchen sehr selten antrifft. Die Kapelle zeichnet sich durch ihre Vollkommenheit in den Proportionen aus. Die Grundfläche setzt sich aus einem Kreis im Quadrat der Außenmauern zusammen. Der Durchmesser beträgt 6,40 Meter, ein magischer Zahlenwert (4 x 4 x 4 x 10). Durch die Kuppel wird im Raumkörper eine exzellente Klangwirkung erzielt, die als einmalig gilt.

Das Taufsteinbecken ruht auf einem Marmorblock, der die Kreuzform der Kirche aufnimmt, er ist also achteckig, zugleich ist dies eine Anspielung an den Ostersieg, der die alte Ordnung als Tag der Neuschöpfung übersteigt.

Gepriesen sei Gott.
Er hat uns erwählt vor der Erschaffung der Welt,
damit wir heilig und untadelig leben.
Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt,
Seine Kinder zu werden durch Jesus Christus.
Lob auf Gottes Heilsplan, Eph 1, 3-5

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Petrusfenster

Zweimal begegnet uns in St. Wolfgang das Motiv des Hahns: auf der Turmspitze und im Glasfenster der Bußkapelle (1948). Die Motive im Fenster: Hahn mit Schlüssel, Tränen der Verleugnung, Schiff, Felsen und Kirche deuten das Leben des Apostelfürsten.

Professor Gottfried Böhm (geboren 1920), Sohn des Kirchenarchitekten, erhielt als bisher einziger Deutscher den Nobelpreis in Architektur. Er schuf neben der Wolfgangsfigur am Kirchplatz auch den büßenden Petrus und zwei Fenster. Seine Leistungen sind auf einer Briefmarke gewürdigt, die die von ihm erbaute Wallfahrtskirche Neviges bei Wuppertal zeigt.

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Josefsfenster

Auf dem Weg zur Taufkapelle treffen wir auf acht kleine, aber äußerst kostbare Fenster:

Im Bild rechts das Josefsfenster mit Symbolen aus dem Leben des Heiligen (Krippe, der Stern von Betlehem, Pyramiden und Palmen deuten seine Flucht nach Ägypten an).

Im Bild links ein weiteres Petrusfenster: der Schlüssel zum Himmelreich, der rote Kamm eines Hahns als Erinnerung an seine Verleugnung, das umgekehrte Kreuz, das Petrus schließlich zum Marterwerkzeug wurde.

Die Glasfenster der Wolfgangskirche, besonders die große Westrose, sind von besonderer Güte. Die Farbskala konzentriert sich auf jenen geheimnisvollen Dreiklang, wie er den frühesten Glasmalereien eigen war: das Rot, das Grün und das satte, tiefe Blau. Dazwischen flirren goldgelbe Splitter. Dies gilt für die schmalen Kapellenfenster ebenso wie für die auf Fernwirkung berechneten Rosenfenster.
Alle Glaswerke stammen von den Künstler-Architekten Dominikus und Gottfried Böhm.

Und der Engel
maß die Mauer der Gottesstadt.
Die Grundsteine der Stadtmauer
sind mit edlen Steinen aller Art
geschmückt.
Vision der neuen Welt, Offb 21, 17-19

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Siegelvision

Das Fenster der Martyrer.

Der satte Rotton des kleinen Fensters im Rundbau des Baptisteriums bestärkt die Getauften zum Zeugnis für Christus. Palme, Schwert und Krone besiegeln Gottes Treue. Der Getaufte ist aufgerufen, Christus ein Leben lang zu bezeugen.

Die Symbole beziehen sich auf das Öffnen des siebten Siegels in der Apokalypse (Offb. 7,9-14): die Rettung der Getreuen. So klein dieses Fenster auch ist, es gilt als ein Meisterwerk Böhms.

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Segnung Joseph Kardinal Ratzinger

Seine Eminenz Joseph Kardinal Ratzinger, damals Karinalsdekan und Präfekt der Glaubenskongregation, segnete das renovierte Baptisterium am 31. Oktober 2001 (links im Bild Pfarrer Alois Möstl). Das Baptisterium ist der einzige Sakralraum Ostbayerns, der vom späteren Papst gesegnet wurde.

Eine Tafel am Eingang zur Taufkapelle kündet seitdem von diesem historischen Ereignis:

"Seine Heiligkeit
Papst Benedikt XVI.,
damals Joseph Kardinal Ratzinger,
hat dieses renovierte Baptisterium
zum Patrozinium 2001 benediziert.
In Dankbarkeit die Pfarrgemeinde St. Wolfgang"

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